Der Newsblog

Datum: 23. Mai 2018

Die Blocklisten (Big4-, Ziegler-, Hoffmann-Listen) schaffen keinen Neuanfang in der Wirtschaftsprüferkammer!

Wir empfehlen Ihnen:

  • Lassen Sie sich nicht von einer angeblichen Listenvielfalt täuschen.
  • Entscheiden Sie sich für eine unabhängige Liste. 
  • Üben Sie Ihr Wahlrecht aus.

Schauen Sie genau hin, wer sich hinter jeder Liste verbirgt und welche Interessen die Kandidaten/innen in der Vergangenheit tatsächlich vertreten haben und damit künftig vertreten werden. Denn der Name der Liste sagt nichts darüber aus, welche Interessen tatsächlich vertreten werden.

Bei sechs Wahllisten schaut es ganz nach einer  Anleihe bei der jüngeren deutschen Geschichte (DDR) aus. Mithilfe eines scheinbaren Parteienpluralismus wurde damals das  Volk auf Regierungslinie gebracht. Für uns Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer heißt das, unter der Führung des IDW wird eine Parteienvielfalt suggeriert, die nur einen Zweck hat, den Kurs der Big Four zu stützen.

Das, was wir bei den WPK-Beiratswahlen 2018 gerade erleben, erinnert uns stark daran, denn

  • das IDW managed die sechs Blocklisten, 
  • die Ziegler- und Hoffmann-Listen können demnach als Big-Four-Ergänzungslisten betrachtet werden. Die Kandidatur dient anscheinend nur dazu, dem Wähler eine Listenvielfalt vorzutäuschen. Unter dem Deckmantel des Mittelstands sollen anscheinend Stimmen für eine Big-Four-Mehrheit organisiert werden.

Politik 2014 bis 2018 der Mittelstands-Blocklisten?

Viel hätte in der vergangenen Wahlperiode für die mittelständische Wirtschaftsprüfung erreicht werden können. Denn der WP-Mittelstand und die Einzelpraxen hatten formal eine Mehrheit im Beirat und Vorstand. Leider haben die Mittelstands-Blockmitglieder (früher Herzig-, jetzt Ziegler-Liste und die Hoffmann-Liste) unsere Mittelstandspolitik nicht unterstützt. 

Wir können uns an keine einzige Initiative der Block-Listen für den WP-Mittelstand erinnern. Nicht mal der von uns im Dez. 2014 durchgesetzte Beiratsbeschluss zur 1:1-Umsetzung der EU-Richtlinie zur Deregulierung des Peer-Reviews bewegte die Mittelstands-Blockmitglieder zum Umdenken und Handeln für den Mittelstand und die Einzelpraxen. Ganz im Gegenteil: Die Vertreter der Block-Mittelständler unterstützten in der Bundestagsanhörung zum APAReG (der Link führt Sie zum Protokoll) die Verschärfung der Qualitätskontrolle. Das Überwachungssystem mittels Qualitätskontrolle aus dem Jahr 2000 (Gesetz on demand IDW/WPK) wurde entgegen den Brüsseler Vorgaben noch verschärft.

Aktuell erkennen wir dieses gemeinsame Politik-Harmoniestreben der Block-Listen z. B. in der Diskussion um die Schaffung eines Syndikus-WPs. Eine Entwicklung, die wohl eher ein drängendes Personalproblem der Big Four auf Kosten der Verwässerung unserer hochwertigen Berufspflichten (Unparteilichkeit und Eigenverantwortlichkeit) lösen soll. Gleichzeitig unterstützt der Syndikus-WP die Mandatsbindung zum alten Big4-Arbeitgeber. Die Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers ist aber gerade nicht mit der des Rechtsanwalts vergleichbar, sondern mit der des Notars. Auf der Berliner Kammerversammlung 2018 haben sich sog. Mittelstands-Vorstandsmitglieder nicht nehmen lassen, sich für diese Big-Four-Position auszusprechen.

Konsequenzen aus dem IDW/Big-Four-Blocklisten?

Damit werden wohl auch künftig die Blocklisten von WP Ziegler und WP Hoffmann – wie wir es von 2014  bis 2018 schon erlebt haben - letztendlich die Politik der Big Four weiter unterstützen. „Wer den Kandidaten der Ziegler- und Hoffmann-Listen 2018 seine Stimmen gibt, kann sie auch gleich den BigFour-Kandidaten geben“, so Michael Gschrei, „Das wäre ehrlicher!“